Die OTDR Messtechnik

 

Die folgenden Zeilen sind nur ein kleiner Teil der komplexen OTDR Messtechnik und sollen einen kleinen Überblick verschaffen

OTDR ist die Abkürzung für Optical-Time-Domain-Reflectometer (Optisches Zeitbereichs-Reflektometer). Ein in das OTDR eingebauter Laser erzeugt kurze Messimpulse von nur wenigen µs. Das auf die Messstrecke eingebrachte Licht nun durch die Raylight-Streuung zurückreflektiert und wird in Abhängigkeit der Zeit gemessen. Die Darstellung erfolgt in einer abfallenden Kurve zur Zeitachse.

Gesteckte LWL-Verbindungen stellen sich als positiver Ausschlag der Kurve dar, also Reflektierend. An der Höhe des Ausschlages der Kurve wird die Reflektionsdämpfung (RL) ermittelt. Je kleiner der Ausschlag, desto höher die Reflektionsdämpfung. Bei guten Steckverbindungen liegt der RL- Wert über 80dB. Ein OTDR zeigt die Steckverbindung als nichreflektierend an, da die Reflektion nicht mehr erkannt wird.

Thermische Spleißstellen sind nichtreflektierend und stellen sich als eine abfallende Stufe in der Kurve dar. Je kleiner die Dämpfung der Spleißstelle, desto kleiner der negative Sprung in der Kurve. Spleißstellen sollten einen Dämpfungswert von 0,1dB nicht überschreiten. Das abfallen der im OTDR Dargestellten Messkurve ist abhängig von der kilometrischen Dämpfung der Glasfaser (dB/km).

Durch den Herstellungsprozess bedingte Kerndurchmesserschwankungen des lichtleitenden Kerns der Faser (Singelmodefasern D= ca. 8-10µm) können beim Verbinden verschiedener Kabel sogenannte Gainer bei der OTDR Messung entstehen. Dieses Ereignis entsteht zum Beispiel, wenn ein kleinerer Faserkern auf einen größeren Faserkern gespleißt wird oder unterschiedliche Fasertypen miteinander verbunden werden. Gainer werden auf dem OTDR als positiver Sprung, also als Verstärkung in der Kurve dargestellt. Hier sollte dann unbedingt eine beidseitige OTDR Messung durchgeführt werden.


kurve mod